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Warum Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung Teil 1

30.12.2016

Warum Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung?

 

Die Bedeutung eines hohen Sparanteiles in der PKV und das AUZ Verfahren.

In den letzten Wochen erhielten wieder viele Versicherte einer privaten Krankenversicherung (PKV) eine Beitragsanpassung. Dies fiel teilweise bei einigen Gesellschaften sehr hoch aus und sorgte bei den Versichertengemeinschaften für große Unzufriedenheit.

Zu allererst hat eine unabhängige Expertenkommission die von der Bundesregierung beauftragt worden ist festgestellt, dass private wie gesetzliche Krankenversicherungen im Durchschnitt in den nächsten Jahren um ca. 5 % steigen werden. Dies Zahl dient als ca. Richtschnur für künftige Beitragsanpassungen.

Aber warum steigen die Beiträge einer privaten Krankenversicherung teilweise weit über 5 %.

Hier gibt es viele innere Faktoren die dabei eine wesentliche Rolle spielen.

1.Thema: Die Bedeutung des hohen Sparanteiles

Der Beitrag einer PKV sollte von Beginn an nicht zu niedrig sein. Ein niedriger Beitrag wird leider von vielen Kunden angestrebt.  Sparen durch niedrigere Beiträge hat aber in der privaten Krankenversicherung nichts zu suchen. Warum werden Sie fragen? Der Beitrag einer PKV wird über die gesamte Versicherungsdauer so kalkuliert, dass der Versicherte in jungen Jahren oberhalb der zu erwartenden Gesundheitsleistungen liegt (positive Differenz).
Diese positive Differenz schließt die Lücken in späteren Jahren, wenn der Beitrag unter den zu erwartenden Leistungen liegt. Dadurch wird mathematisch sichergestellt, dass der Beitrag nicht nur alleine wegen des Älterwerdens steigt.

Aus der positiven Bilanz werden Altersrückstellungen gebildet. Darüber hinaus hilft der gesetzliche Vorsorgezuschlag von 10 % die Beiträge im Alter stabil zu bleiben.

Aber warum klappt dass dann nicht immer ?

Ist in der versicherten Zeit der Beitrag zu gering, so ist auch die o.g. Differenz, die für diese Stabilität sorgt, zu gering und somit kann auch wesentlich weniger in einen Spartopf für später fließen. Wenig Sparanteil bei Billigtarifen sorgen also für erhebliche Steigerungen innerhalb der PKV. Ist der Sparanteil zu niedrig, so hat das direkte Auswirkung auf den Topf für Altersrückstellungen (AR), dem Topf der RFB-Mittel und der Zinseszinsen der Eigenkapitales. Alles zusammen ergibt dann das auslösende Moment für die Beitragsanpassung.

Also wir empfehlen jedem PKV-Versicherten, seinen Vertrag auf diesem Umstand prüfen zu lassen, damit die Beiträge später und im Alter stabil bleiben können.
 
2. Thema AUZ-Verfahren (Bafin)

Viele Gesellschaften müssen aufgrund der stark gesunkenen Zinspolitik in einem bilateralen und vertraulichen Verfahren zwischen der Bafin und den einzelnen Versicherungsunternehmen Ihre tatsächliche Zinssituation ( kalkulatorischen Rechnungszins)im Voraus bewerten lassen.
Der Rechnungszins ist für neu abgeschlossene PKV einheitlich derzeit 2,75 %. Aber die große Maße sind die bestehenden PKV Verträge. Diese müssen in den nächsten Jahren auf den neuen Rechnungszins nach unten angepasst werden. Diese Korrektur nach unten sorgt für steigende Beiträge. Hier ist von entscheidender Bedeutung, wie gut die Eigenkapitalsituation des Unternehmens ist und ob diese Zinssenkung aus Eigenmittel für die Versicherten neutral also ohne Beitragsanpassung ausfällt oder ob die PKV- Versicherten mehr Beitrag zahlen müssen.
Da viele Gesellschaften hier nur sehr ungern Auskunft darüber geben, helfen wir Ihnen hier gerne weiter. Zudem prüfen wir die PKV Unternehmen mit einer elektronischen Auswertung, die uns alle relevanten Gesellschaftszahlen (wie Eigenkapitalquote, Solvidität, RFB-Quote u.v.m.) ermittelt. Mit diesem wunderbaren Tool, können wir Ihnen eine Einschätzung und vorausschauende Prognose Ihrer PKV anbieten.
 

Gerne stehen wir Ihnen als Spezialist für die private Krankenversicherung beratend zu Seite.

Johannes Christa